Santa’s Night of the Proms – musikalischer Sternenglanz in der Seehalle Pfuhl

In Anlehnung an die Konzertreihe „Nokia bzw. AIDA Night oft the Proms“, bei der Klassik mit Popmusik zusammentrifft, verband das Nikolauskonzert der Feuerwehrkapelle traditionelle Weihnachtsmusik mit den großen Klassikern.  Außerdem fand eine Premiere statt: Erstmals wurde in der Seehalle ein Doppelmarsch aufgeführt.  Ein weiterer bewegender Moment war die Ehrung für 60 (!!!) Jahre Aktives Musikzieren des Posaunisten Ernst Bittmann.  Zusammen mit Gastposaunen aus 14 Vereinen erklang das Stück 76 Trombones zu Ehren des Jubilars.  Eine moderne Betrachtung der heiligen Nacht stimmte das begeisterte Publikum sowohl zum Nachdenken – als auch zum mitsummen an, als Die Winterrose  – gemeinsam mit dem Singverein vorgetragen – die Seehalle erstrahlen ließ.

 

Den Anfang machte das Nachwuchsorchester: Schon die beiden Nachwuchsmoderatoren haben überzeugend angekündigt, dass es Veränderungen im Nachwuchsorchester gab. Diese waren nicht zu überhören! Ein wohliger, ausgewogener Klang zeichnete den Musikernachwuchs aus. Eine feine musikalische Note war zu hören und zauberte nicht nur den stolzen Eltern ein zufriedenes Lächeln ins Gesicht. Auch das große Orchester ist stolz, dass sich das Jungorchester  so gut entwickelt und die Musiker hervorragend auf das große Orchester vorbereitet werden. Mit den Titeln Modal Song and Dance und der Nußknackersuite flogen Ihnen die Herzen zu. Den größten Spaß hatten die Jugendlichen mit der Zugabe: Kurzweilig haben Sie dem Dirigenten Rainer Trometer das  Manic Metronome vor die Nase gesetzt – und mit einem Augenzwinkern kam dieser nur noch zum Schlussakkord ans Dirigierpult.

Den zweiten Programmteil eröffnete das große Blasorchester unter der Leitung von Rainer Trometer  mit der Centennial Prelude von Jan van der Roost, gefolgt von einem feurigen Allegro Festivo von Klaus Peter Bruchmann. Danach folgte eine Paraphrase zum Siegeschor aus Händels großem Werk Judas Maccabäus. Eine sehr anspruchsvolle Komposition von Felix Alexandre Guilmant, die das Weihnachtslied Tochter Zion  ausdrucksstark und farbenfroh umspielte. Bei der Winterrose war es mucksmäuschenstill in der Seehalle. Das Publikum lauschte gebannt den anspruchsvollen Texten und genoss sichtlich das harmonische Zusammenwirken von Chor (Singverein Pfuhl), Orchester und Orff-Instrumenten. Mit einem überzeugenden Oh du Fröhliche  zauberten die Musiker Glanz  in die Augen der Zuhörer.

Der zweite Teil wurde – analog zur „Nokia Night of the Proms“ durch Edward Elgars Pomp an Circumstance Nr. 1 eröffnet. Eine äußerst gelungene Serenade von Derek Bourgeois stimmte das begeisterte Publikum sehr vergnüglich.

Es war ein Experiment – und es ist geglückt: Peter Schads Doppelmarsch wurde erstmals in der Seehalle aufgeführt. Der Musikverein Großkuchen kommunizierte aus dem vorderen Bereich der Seehalle mit der Feuerwehrkapelle Pfuhl im hinteren Hallenbereich. Ein Dialog zwischen zwei Orchestern. Nicht nur das Publikum war begeistert – auch die Musiker beider Vereine hatten sichtlich Freude an dieser Art der Kommunikation.

Sehr emotional – in zweierleich Hinsicht – war die Ehrung des Posaunisten für 60jähriges Musikzieren. Zum einen, weil dafür extra Posaunisten aus 14 benachbarten Vereinen nach Pfuhl kamen und die Feuerwehrkapelle bei dem Stück 76 Trombones unterstützten, zum anderen auch, weil die Vereinstreue und Zuverlässigkeit von Ernst Bittmann absolut beeindruckend ist. Das Publikum jubelte und forderte, dass 76 Trombones ein zweites Mal vorgetragen wurde.

Mit der Zugabe – Händes Comfort ye me Poeple – in Form eines großen Finales erbebte die Seehalle durch einen beeindruckenden Klangkörper: Alle Gastposaunen, der komplette Musikverein Großkuchen und die Feuerwehrkapelle Pfuhl stimmten diesen Choral gemeinsam an – für Musiker und Publikum gleichermaßen bewegend und beeindruckend.

10.12.2014 Bericht Neu-Ulmer Zeitung "Feuerwehrkapelle holt die Proms nach Pfuhl"